Wirbelnde Röcke und flinke Füße

  • Verein

Böblingen: Tanzgruppen des Rock ’n’ Roll-Klubs sind beim deutsch-amerikanischen Freundschaftsfest dabei / Noch bis 4. Juli auf dem Flugfeld

Saftige Käsekuchen, deftige Burger, knatternde Harley’s, ein Vergnügungspark und mitreißende Rock ’n ’Roll-Musik samt Tanz: Das erwartet die Besucher beim deutsch-amerikanischen Freundschaftsfest auf dem Flugfeld, das heute um 15 Uhr mit seinem Programm startet.

So unzertrennlich wie Burger und Soße oder die Harley und ihr Klang sind auch der Böblinger Markus Stauss und Rock ’n’ Roll. Er ist eines der Gründungsmitglieder des Tanzklubs von 1981 und fast genau so lange bereits dessen Vorstand. Das Rock ’n’ Roll-Tanzen ist bis heute seine große Leidenschaft. „Ohne das Tanzen würde mir etwas fehlen“, sagt Markus Stauss.
Mit einer Handvoll Judokas startete der Böblinger Klub seine Geschichte. Heute ist er mit über 240 Mitgliedern einer der größten in Deutschland. Ob der Nachwuchs bei den „Gummibärchen“, Petticoat-Liebhaber bei den „Crazy Boogies“ oder akrobatische Tänzer bei den „Twisting Grizzlies“: Sie alle sind begeistert von dem Tanzsport mit amerikanischen Wurzeln.

Einstieg in jedem Alter möglich

In den 50ern als Protestbewegung der Jugend gestartet und bei der bürgerlichen Gesellschaft als unmoralisch verpönt, wird der Rock ’n’ Roll mit Musik etwa von Bill Haley und Elvis Presley auch in Deutschland Kult. Vor allem in den 80er Jahren erlebt der Tanz seine Hochzeit. „Rock ’n’ Roll-Tanzen ist wie ein 400 Meter-Lauf mit Hürden und 60 Kilogramm Gewicht. Es erfordert mentale Konzentration und Akrobatik, und es macht vor allen Dingen viel Spaß“, lacht Markus Stauss.

Inspiriert von den 40er- und 50er-Jahren treten die Tänzer der „Crazy Boogies“ in bauschigen Petticoats und Bundfaltenhose samt Hosenträger auf. Sie tanzen den klassischen Boogie-Woogie, der im Gegensatz zum Rock ’n’ Roll weitgehend auf akrobatische Elemente verzichtet, dafür aber mit flinken Füßen und wirbelnden Röcken besticht. Unter ihnen sind auch Stefanie und Thomas Waurick. „Wir haben ein gemeinsames Hobby gesucht und sind so auf den Rock ’n’ Roll-Klub gestoßen. Wir begeistern uns total für die Musik, und es ist toll, dass man in jeder Altersklasse einsteigen kann“, sagt das Ehepaar.

Wer sich etwas im Rock ’n’ Roll-Tanzen auskennt, dem dürften Begriffe wie Grätsche, Münchner oder Todessprung nicht unbekannt sein. Von kompliziert aufgebauten Rotationsfiguren über Drehungen der Dame über den Bauch oder Hals des Herren bis zu akrobatischen Elementen in der Luft: Im Rock ’n’ Roll gibt es unzählige Figuren, die sich je nach Musik kombinieren lassen und Präzision und intensives Training voraussetzen.

„Da steppt der Bär“

„Viele Tanzfiguren und Elemente des Rock ’n’ Rolls sind mit der Zeit aus den anderen Tanzarten dazugekommen“, erklärt Markus Stauss. So gibt es etwa eine Walzer- sowie Polkadrehung. Bei ihrem Auftritt auf dem deutsch-amerikanischen Freundschaftsfest auf dem Festplatz des Flugfelds zeigen die verschiedenen Tanzgruppen des Rock ’n’ Roll-Klubs Böblingen die Entwicklung des Tanzes von den 50ern bis heute. „Wir wollen die ganze Bandbreite unseres Klubs zeigen. Wer Spaß an Tanz, Musik und Nostalgie hat, ist absolut richtig. Wo wir sind, da steppt der Bär“, sagt Markus Stauss.

Info

Das Programm des deutsch-amerikanischen Freundschaftsfests startet heute ab 15 Uhr auf dem Festplatz auf dem Flugfeld.
Die Auftritte des Rock ’n’ Roll-Klubs Böblingen stehen ab 19 Uhr auf dem Programm. Am Mittwoch, 4. Juli, gibt es ein Fest anlässlich des Unabhängigkeitstages (Independence Day).
Die Öffnungszeiten und weitere Informationen gibt es im Netz unter www.deutsch-amerikanisches -freundschaftsfest.de